Picasso revised


Pablo Picasso war ein berühmter, spanischer Maler, der vor allem sehr prägend für den Kubismus war. Bei dieser Kunstrichtung wollen die Künstlerinnen und Künstler zeigen, dass alles zwei Seiten hat und die Dinge schon morgen ganz anders sein können. Die Kinder haben daraufhin einige seiner Kunstwerke untersucht und schnell gemerkt: Da stimmt etwas nicht. Das Gesicht ist verzerrt und die gesamte Figur scheint unproportional. Viele seiner Portraits haben zwei Nasen oder einen Kopf, der aus zwei Ansichten zugleich besteht: Von vorne und von der Seite.

Der Auftrag war, dass sie Picassos Idee überarbeiten und ein eigenes kubistisches Portrait malen. Mithilfe von geometrischen Figuren und verschiedenen Formbeispielen, die sie zusammenwürfeln konnten, haben sie einige Entwürfe entwickelt. Das Lächeln war schief, die Augen waren verschoben, der Kopf war zerdrückt. Alles geriet so herrlich durcheinander. Es wurde viel gelacht, verglichen und diskutiert.

Nach der Explorationsphase wurde allerdings klar, dass es schlussendlich doch nicht so einfach ist, sich von Regeln zu verabschieden. Das Durcheinander war überhaupt nicht erwünscht und bei ihrem Endprodukt haben sie einiges angepasst. Die Nase wurde mittig gesetzt, die Augen wurden auf einer Linie angeordnet, die Kopfform wurde förmiger. Die Kinder haben mir gezeigt: Alles hat zwei Seiten und die Dinge können morgen ganz anders sein. Das, was ich mir vorgestellt und von ihnen erwartet habe, fanden sie so gar nicht cool. Sie haben ihr Durcheinander auf den Entwürfen kurzerhand aufgeräumt! Und so entstanden viele neue, neokubistische Meisterwerke – halt einfach nicht ganz so verrückt.

Anina Schneider